Zum Schluss zweimal die Null

Mit einem 37:0 Sieg beenden die Passau Pirates gegen Traunreut die reguläre Saison.

„Diese zweimal Null machen mich unglaublich stolz. Es war wie Moby Dick, den wir die ganze Saison gejagt haben. Dass wir jetzt die Saison mit Null Niederlagen und einem Shutout beenden, ist für meine Spielerkarriere hier die Krönung.“, so Raphael Stärk nach dem Sieg über die Traunreut Munisier. Für das Allroundtalent endete mit diesem Spiel nach sieben Jahren seine Zeit als Pirat. Nach dem Ende seiner Studienzeit zieht es Stärk nun vorerst nach Irland.

Doch alles der Reihe nach. Die Eintracht-Footballer gingen als klarer Favorit in den letzten Spieltag und hatten nur das Ziel auch das letzte Match der regulären Saison auch als Sieger zu verlassen. Der Tabellenletzte aus Traunreut hatte als Aufsteiger sein Ziel eigentlich schon vor Saisonbeginn geschafft, indem sie durch den Rückzug der Allgäu Comets 2 bereits den Klassenerhalt sicher hatten. Die Gäste kamen an diesem schwülheißen Sonntagnachmittag als erste in Ballbesitz, wurden aber von der Passauer Defense gestoppt als sie kaum in die Passauer Hälfte eingedrungen waren. Im Gegenzug tat sich die Offense der Freibeuter erst einmal schwer um in die Gänge zu kommen und Traunreut machte klar, dass sie hier nicht zu einem Schlachtfest angetreten waren. In einer „Dritter und Lang“ – Situation dann die etwas spektakuläre Führung für die Pirates. Andrew Griffin mit dem nach seiner Aussage „hässlichsten Pass“ der Saison fand Receiver Luca Barthman, der auf den letzten 30 Metern in die Endzone gleich mehrere Verteidiger austanzte. Mit dem Extrapunkt von Manuel Fleischer stand es nach dem ersten Piratesangriff 7:0. Der Angriff der Munisier kam trotz der Schnelligkeit von Quarterback Peter Tarantino wieder nicht über die Mittellinie hinaus und musste das Angriffsrecht per Punt abgeben. Im ersten Versuch von der eigenen 20 brachte ein kurzer Pass und ein unwiderstehlicher Sprint von Luis Hanssler gleich die nächsten Punkte. So endete das erste Viertel mit einem 14:0 von den Meister der Südstaffel.

Das zweite Viertel begann dann mit einem sehr optimistischen 45-Yard Fieldgoalversuch der Traunreut Munisier, der aber deutlich zu kurz blieb. Auf der anderen Seite rollte der Angriff der Pirates unaufhaltsam Richtung Endzone. Erst lief Quarterback Griffin im vierten Versuch rund 12 Yards selbst, dann bediente er Julian Kapsreiter für über 20 Yards und überbrückte dann die letzten vier Yards mit einem Touchdownpass auf Simon Sipple. Der musste den spektakulären Fang aber mit einem Besuch im Klinikum teuer bezahlen. Durch die unglückliche Landung riss er sich die Bänder im Schulterbereich und steht voraussichtlich in den Playoffs der Mannschaft nicht zur Verfügung. Beim anschließenden Kickoff gleich die nächsten Punkte für die Eintrachtler. Der Returner wich nach hinten in die eigene Endzone zurück und dort brachte in Raphael Stärk zu Boden. Safety und damit weitere 2 Punkte auf dem Scoreboard. Auch der nächste Passauer Angriff endete wieder in der Endzone. Luis Hanssler konnte den Pass im vierten Versuch aber nicht lange genug kontrollieren ehe die Munisierverteidigung ihn wieder aus seinen Händen riss. Es folgte der beste Angriff der Munisier an diesem Nachmittag. Dank des Improvisationstalentes von Tarantino kamen die Gäste kurz vor der Halbzeit zu einem „First and Goal“ an der 2-Yardlinie der Pirates. Ein 20-Yard Raumverlust durch einen Sack von Julian Riedlinger machte aber auch diese Hoffnung auf Punkte zunichte. So ging es mit einer 23:0 Führung der Pirates in die Pause.

In Hälfte zwei durften dann auf Passauer Seite die Backups und Rookies ran. Auch unter Roman Schenk als Quarterback erzielte die Offense schönen Raumgewinn, ein Fumble bei der Ballübergabe verhinderte aber weitere Punkte. Kurz vor der Pirates-Endzone unterlief dieses Missgeschick dann aber auch den Gästen. Julian Riedlinger sicherte den Ball wieder für seine Farben. Erst im letzten Viertel gab es für die über 500 Fans auf Oberhaus wieder Grund ausgelassen zu jubeln. Hanssler war auf der Außenbahn frei und wurde zentimetergenau von Griffin, der für den angeschlagenen Schenk wieder übernommen hatte, bedient. Wie schon so oft in dieser Saison ließ sich der Receiver nicht mehr aufhalten. Neuer Zwischenstand 30:0. Die Pirates- Verteidigung blieb auch mit der zweiten Garde unbarmherzig und schickte den Gästeangriff gleich wieder vom Feld. Es folgte der fünfte Touchdown für die Pirates. Doch diesmal auf dem Boden. Fullback Igor Milos tankte sich die letzten 3 Yards in die Endzone. Auch der fünfte Extrapunkt von Fleischer saß und die Eintrachtler bauten die Führung auf 37:0 aus. Traunreut kam beim anschließenden Kickoff dann ungewollt nicht in Ballbesitz. Der flache Kick wurde geblockt und vom Passauer Specialteam erobert. Mit weniger als zwei Minuten auf der Spieluhr standen die Pirates wieder vor der gegnerischen Endzone. Da Traunreut auf weitere Auszeiten verzichtete beendete Quarterback Andrew Griffin das ausgesprochen faire Spiel auf dem Knie.

„Wir haben uns die ganze Saison kontinuierlich verbessert. Die tolle Trainingsbeteiligung des Teams hatte auch zur Folge, dass wirklich jeder Spieler fit ist. Diese konditionellen Vorteile sind auch der Grundstein für diese perfekte Saison gewesen. Aber noch sind wir nicht am Ziel. Zwei Siege stehen noch aus bis zum Aufstieg in die dritte Liga.“, zeigte sich der amerikanische Spielmacher zufrieden aber noch nicht satt. Bevor es in die Vorbereitung auf die Playoffs geht, geben die Coaches den Spielern jetzt erstmal zwei Wochen Pause. Dann liegt das Hauptaugenmerk auf den Erlangen Sharks, die die Pirates am 17. September in der ersten Runde der Aufstiegsspiele im heimischen Dreiflüssestadion empfangen werden.

Statistik:
Passau Pirates vs Traunreut Munisier 37:0 (14:0/9:0/0:0/14:0)
Strafen: Passau 5/40yds, Traunreut 2/10 yds
Punkte Passau: Luis Hanssler 12 (2TD), Luca Barthmann 6 (TD), Igor Milos 6 (TD), Simon Sipple 6 (TD), Manuel Fleischer 5 (5PAT), Raphael Stärk 2 (Safety),