12.09.2016
Im Halbfinale unterliegen die Passauer mit 16:34 den Würzburg Panthers
(MSt) Die Kulisse im Passauer Dreiflüssestadion war grandios. Knapp 2.000 Zuschauer verfolgten am Sonntagnachmittag das Halbfinale der Regionalligaplayoffs.
Bereits eine Stunde vor dem eigentlichen Kickoff pilgerten die Fans ins Stadion und genossen das Rahmenprogramm mit US Cars und der Passauer Coverband „smells like Nirvana“. Den ersten Gänsehautmoment gab es, als die Mannschaft der Pirates, die sich auf dem Nebenplatz aufgewärmt hatte, an der voll besetzten Tribüne vorbei zum Passcheck lief und bereits jetzt frenetisch bejubelt wurde. Nach dem Einlauf der beiden Teams dann der nächste Gänsehautmoment. Die junge Sängerin Julia Strasser begeisterte mit ihren Interpretationen der Bayern- und US Hymne.
In gewohnt souveräner Manier ließ Passaus OB Jürgen Dupper dann die Münze durch die Luft wirbeln ehe das Halbfinale seinen sportlichen Verlauf begann. Die Pirates hatten den Münzwurf gewonnen und entschieden sich, den Ball in der zweiten Hälfte in Empfang zu nehmen.
Mit einem perfekt ausgeführten Onsidekick auf Julian Riedlinger begannen die Freibeuter dann aber doch mit der ersten Angriffsserie. Schnell kämpften sich die Eintrachtler bis zur gegnerischen 30-Yardlinie vor. Von dort aus gelang US-Runningback Darion Neal mit einem Dive der erste Touchdown des Tages. Nach gelungenem Extrapunkt von Luca Bathmann führten die Passauer mit 7:0. Doch die Panthers schlugen gleich in ihrer ersten Angriffsserie zurück. Mit einer gesunden Mischung aus Lauf- und kurzem Passpiel arbeiteten sich die Panthers nach vorne und schlossen die Serie mit einem Touchdownpass durch die Mitte ab. Ein Auswechselfehler auf Passauer Seite brachte die Hanselmann-truppe für den Extrapunkt an die 1,5 Yardlinie und der Coach ließ die 2-Punkt Conversion versuchen. Die konnten die Pirates aber vereiteln und blieben knapp mit 7:6 in Führung.
Von der eigenen 26 ging die nächste Serie für die Pirates los und wieder bewegte man sich durch Laufspiel, getragen von einer starken Offenseline, in Richtung gegnerische Endzone. Kaum in der Hälfte der Würzburger angekommen machte sich aber das fehlende Passpiel der Passauer bemerkbar. So musste man sich mit einem Fieldgoal zufrieden geben. Aus 40 Yard Entfernung verwandelte Luca Barthmann aber gewohnt sicher und baute die Passauer Führung auf 10:6 aus. Doch die Defense der Pirates fand vorerst kein Mittel den variablen Angriff der Panthers zu stoppen. Mit einem 30-Yard Touchdownpass auf Import Sebastian Robinson holte sich Würzburg die Führung. Der Extrapunktversuch brachte aber erneut nichts ein und die Panthers führten mit 13:10. Die Pirates verloren dadurch ihren Schwung und mussten sich in der nächsten Serie per Punt vom Angriffsrecht verabschieden. Würzburg jetzt klar mit dem Momentum auf ihrer Seite. Noch vor der Halbzeitpause führte der dritte Touchdownpass, diesmal mit erfolgreichem Kick, zum 10:20 Halbzeitstand.
Die Pause füllten die Cheerleader des TV Passau mit einer ausgedehnten und sehenswerten Show. Die erste Serie nach der Pause brachte für die Pirates wieder nichts zählbares und es stand zu befürchten, dass die Panthers wieder quer über das Feld marschieren würden. Doch eine, mit nur einer Hand, heruntergepflückte Interception von Thomas Ochmann brachte die Passauer bis tief in die Würzburger Hälfte. Jetzt klappte auch das Laufspiel wieder und die Freibeuter erarbeiteten sich ein „First and Goal“ an der 9. In den ersten drei Versuchen reichte es aber nicht zum ersehnten Touchdown und so schickten die Coaches das Fieldgoalteam auf das Feld. Der Trickspielzug, der eigentlich doch noch den Touchdown bringen sollte, wurde aber abgefangen und so übernahm Würzburg an der eigenen 10. Mit einem 90 Yard Touchdown auf „Last Minute Import“ Crayton Estrus kam der nächste Nackenschlag für die tapfer kämpfenden Piraten. Bei einem Spielstand von 10:27 lag man nun schon drei Scores zurück.
Dennoch führte Quarterback Lukas Wittmann, der nun besser in Spiel fand, seine Mannschaft zu Beginn des letzten Viertels wieder quer über das ganze Feld. Wieder befanden sich die Eintrachtler kurz vor der gegnerischen Endzone als Würzburg das Big Play gelang. Eine Interception von Deutsch-Amerikaner Lennart Schröder trug dieser bis in die Passauer Endzone zurück und baute die Führung auf 10:34 aus. In den Schlusssekunden gelang dann Passaus Darion Neal noch der Anschlußtouchdown zum Endstand von 16:34 und damit ein einigermaßen versöhnliches Ende der Saison 2016.
Auch in der Niederlage zeigten sich die Pirates als wahre Sportsmänner: „Würzburg war heute in den entscheidenden Phasen des Spiels einfach besser. Wir konnten unsere Chancen nicht konsequent verwerten und die Panthers setzten genau dann ihre Big Plays. Trotzdem bin ich stolz, was die Mannschaft in diesem Jahr geleistet hat und wie sie sich weiterentwickelt hat.“, so Passaus Coach Andreas Walter. Und auch Spartenvorstand Detlef Paßberger war mit Veranstaltung und sportlicher Leistung der Pirates zufrieden: „So eine Stimmung erlebt das Stadion in letzter Zeit sonst nur, wenn der FC Bayern hier gastiert. Vielen Dank an unsere Fans, Sponsoren und Helfer, die mit uns dieses Event zu diesem Erfolg gemacht haben. Das Team ist in dieser Saison in allen Belangen gewachsen und darauf müssen wir weiter aufbauen. Die Meisterschaft in der Bayernliga Süd kann uns keiner nehmen, auch wenn es dieses Jahr nicht zum Aufstieg reicht.“
Am 15. Und 22. Oktober finden für Jugend- und Erwachsenenmannschaften die Tryouts für die Saison 2017 statt. Dort können sich alle Interessierten auf verschiedenen Positionen ausprobieren und sich vom Footballfieber in Passau anstecken lassen. Denn nächstes Jahr heißt es dann wieder Segel setzen in Richtung Regionalliga.
Statistik:
Passau Pirates vs Würzburg Panthers 16:34 (7:6/3:14/0:7/6:7)
Strafen:
Passau Pirates: 11/80
Würzburg Panthers: 7/55
Punkte Passau: Darion Neal 12 (2TD), Luca Barthmann 4 (XP, FG)