In Münchens Footballtempel Dantestadion ziehen die Eintracht-Footballer mit 42:28 den Kürzeren
Bei perfektem, bayerischen Frühlingswetter traten die Passau Pirates am vergangenen Sonntag zum direkten Rückspiel im altehrwürdigen Dantestadion gegen die Rangers an. Was noch vor Wochenfrist in Passau ein wahrer Footballkrimi war, sollte für die Pirates ein Nachmittag des zu hohen Risikos werden. Die routinierten Footballer aus der Landeshauptstadt nutzen vor spärlicher Kulisse die Fehler der Niederbayern konsequent aus und sicherten sich einen ungefährdeten 42:28 Sieg.
Die Passau Pirates begannen mit dem Kickoff, der seitens der Rangers bis zur 36 Yard-Linie zurückgetragen wurde. Wie schon in der Vorwoche in Passau fand die Defense der Dreiflüssestädter kaum Mittel gegen das variable Optionspiel von Rangers-QB Brandon Watkins. Wann immer es für die Rangers knapp zu werden drohte, packte der Spielmacher der Münchner wieder Einen aus. So auch im ersten Drive als er aus einem dritten Versuch und lang selbst über 20 Yards in die Endzone lief. Nachdem dann aber die Rangers mit dem überraschenden Onsidekickversuch scheiterten, legte auch die Passauer Offense einen soliden Drive hin. Dass auch Quarterback Andrew Griffin durchaus selbst laufen kann, hat er letzte Woche bereits unter Beweis gestellt. Mit einem 13 Yard-Touchdownlauf und dem anschließenden Kick von Luca Barthmann gingen die Freibeuter sogar mit 7:6 in Führung. Doch nach dem Kickoff stand Passaus Verteidigung um Captain Florian Schneider wieder mit dem Rücken zur Wand. Ein missglückter Onsidekickversuch wurde bis zur Passauer 30 zurückgetragen. Die Offense um Watkins ließ sich diese Chance natürlich nicht entgehen. Ein Touchdownpass und ein erneuter Pass in die Endzone brachte die Hausherren wieder mit einem Touchdown in Front. Ein fataler Fehler beim anschließenden Kickoffreturn der Pirates bescherte den Rangers kurz vor Ende des ersten Viertels wieder eine hervorragende Feldposition an Passaus 28.
Mit einem weiteren Touchdownpass von Watkins erhöhten die Rangers zu Beginn von Abschnitt zwei auf 21:7. Im nächsten Passauer Drive setzte Andrew Griffin dann bei einem vierten Versuch schon voll auf Risiko und spielte den Versuch aus. Und das ging voll daneben. Mit dem dritten Touchdownpass zogen die Rangers auf 28:7 davon. Die Pirates hingegen mussten sich auch im nächsten Drive ihren Raumgewinn hart erarbeiten. Ein 14 Yard Touchdownpass auf Rookie Sebastian Krauss brachte die Pirates zumindest wieder auf zwei große Scores zurück. Es folgte die große Chance gleich im Anschluß den Abstand weiter zu verkürzen. Diesmal patzten die Rangers beim Kickoff und die Eintrachtler bekamen den Ball an der Rangers 16. An der 12-Yardlinie entschieden sich die Pirates-Coaches wieder gegen den Kick und spielten aus. So blieb diese riesen Chance ungenutzt und es ging mit einem 14 Punkte Rückstand in die Pause.
Mit der ersten Angriffsserie in der zweiten Hälfte ging es ähnlich zäh für die Pirates weiter. Wieder musste man über einen ausgespielten vierten Versuch die Serie am Leben halten. Begünstigt durch einen Griff ins Gesichtsgitter beim Tackle, fanden sich die Pirates dann aber schnell in der Redzone der Rangers wieder. Mit einem 10-Yardpass auf Tobi Mirwald verkürzte Andrew Griffin auf 21:28. Doch wie schon angesprochen, wenn es knapp wurde, dann gelang QB Brandon Watkins wieder ein Ausnahmespielzug. Mit einem 50 Yardlauf bereitete er selbst die nächsten Münchner Punkte vor. Dann kam auch noch das Glück in Person von Lucky Dozier zum Tragen. Einen Fumble seines Spielmachers nahm er auf und trug diesen über 18 Yards in die Piratesendzone. Mit einem erneuten 14 Punkte Rückstand mussten die Pirates jetzt alles riskieren. Doch wieder scheiterten sie mit einem ausgespielten vierten Versuch tief in der eigenen Hälfte. Mit einem weiteren Touchdownpass von Watkins erhöhten die Rangers aus dieser Feldposition postwendend auf 42:21.
Im letzten Viertel gelang den Freibeutern aus Passau mit einem Touchdownlauf von Stuart Borjal zwar noch der Anschlusstouchdown, doch spätestens nach dem erneut missglückten Onsidekickversuch war die Messe gelesen. „Auch im zweiten Duell mit dem Vorjahreszweiten hat sich das Team nicht schlecht verkauft. Doch die individuellen Fehler, speziell in den Specialteams, werden bei dem Leistungsniveau in der Regionalliga meistens auch bestraft. Da müssen wir alle, uns Coaches eingeschlossen, noch besser und cleverer werden. Die Rangers waren als eines der Topteams der Liga aber für uns auch noch nicht der Maßstab. Unsere Siege müssen wir uns gegen andere Mannschaften holen.“, so Defensecoach Andreas Scholler nach dem Spiel. Die erste Gelegenheit dazu ergibt sich bereits am kommenden Sonntag. Dann kommt im Ostbayernderby die Mannschaft der Burghausen Crusaders auf das Krähennest Oberhaus.
Statistik:
München Rangers vs Passau Pirates 42:28 (14:7/14:7/14:7/0:7)
Strafen: München -/- yds, Passau -/-yds nicht bekannt
Punkte Passau: Andrew Griffin 6 (TD), Sebastian Krauss 6 (TD), Tobias Mirwald 6 (TD), Stuart Borjal 6 (TD), Luca Barthmann 4 (4XP)