Mit Travis Williams kommt ein Division I Collegespieler nach Passau
284 amerikanische Pfund Muskelmasse bringt er auf die Waage und wird diese, umgerechnet 130Kg, für die Passau Pirates in der Regionalliga einsetzen. Der 26-jährige Travis Williams wird den Aufsteiger in der ohnehin schon starken Offenseline verstärken. Er stammt aus Jackson, Mississippi und begann auf der dortigen Jackson Academy als Linespieler seine Footballkarriere. Aufgrund seiner physischen Fähigkeiten spielte er sowohl in der Offense, als auch in der Defenseline. Das Besondere daran? Nach der State Championsship mit den Raiders 2011 wurde Williams gleich auf beiden Seiten des Balles in das All-Star Team des Bundesstaates gewählt.
Seine akademische Ausbildung zum Kommunikationswissenschaftler führte ihn über das Eastern Arizona College, wo er es zum Teamcaptain brachte, an die Austin Peay State Univerity nach Tennesee. Mit den Governors spielte der 1,95m große Modellathlet als Center in der Ohio Valley Conference. In der ersten Collegeliga durfte sich Williams unter anderem mit den Tennesee State Tigers messen, traf aber in der Vorbereitung auch auf Trainerlegende Philip Fulmer und die Tennesee Volunteers. „Das war schon unglaublich! Die fast 100.000 Zuschauer dort machen bei einem dritten Versuch so viel Lärm, dass man auf dem Feld sein eigenes Wort nicht versteht. Das war sehr beeindruckend.“, so der gelernte Center. Als seinen größten persönlichen Erfolg bezeichnet er aber die Rückkehr von seiner damaligen Verletzung: „Nach einem Verkehrsunfall sagten mir die Ärzte, dass ich wohl nie mehr Football spielen könnte. Doch ich habe in der Rehabilitation hart an mir gearbeitet und wieder den Sprung zum Starter geschafft.“
Nun führt ihn die Fortsetzung seines Studiums in diesem Sommer in die Dreiflüssestadt und, nachdem eben auch hier erfolgreich American Football gespielt wird, möchte er seinem Hobby künftig weiter nachgehen und sein Wissen im Training einbringen: „Ich freue mich, dass ich hier weiter Football spielen kann. Das Team hat mich sehr gut aufgenommen und wir haben viel Spaß zusammen. Die Atmosphäre ist sehr familiär und ich fühle mich gut aufgehoben. Das Programm ist gegenüber meinen vorherigen Stationen natürlich viel kleiner, aber ich werde versuchen meine Collegeerfahrungen hier einzubringen. Gerade was die einzelnen Techniken betrifft, kann ich hier hoffentlich zum Erfolg des Teams beitragen.“
Bei seinem ersten größeren Auslandsaufenthalt prasseln auch viele, neue Eindrücke auf Williams ein: „Ich bin das erste Mal in Europa und die Geschichte von Passau haut mich einfach weg. Zuhause in Mississippi ist ein Haus, das über 100 Jahre alt ist, schon richtig alt. Hier ist der Dom schon weit über 300 und die Veste über 500 Jahre alt. Das ist unglaublich. Meine größte Angst war, dass ich hier an Masse verlieren könnte, aber das Essen und das Bayerische Bier sind sehr lecker. Ich werde versuchen jetzt möglichst schnell Deutsch zu lernen. Für mich ist das alles hier eine große Herausforderung, das Beste aus mir herauszuholen. Meine Familie steht da auch voll hinter mir. Noch hatte ich für Heimweh aber gar keine Gelegenheit. Dazu ist das hier alles zu überwältigend.“
Schon in zwei Wochen wird der junge Südstaatler gemeinsam mit den Pirates sich deutschem Erstliganiveau gegenüber sehen. Am ersten Märzwochenende treffen sich die DJK Eintrachtler mit dem Team der Kirchdorf Wildcats zu einem gemeinsamen Camp.
Das Piratenschiff nimmt im Auge der kommenden Saison schon richtig an Fahrt auf. Rund 50 Spieler finden sich regelmäßig zu den Trainingsterminen zusammen und feilen an den Feinheiten. Mittlerweile ist auch der Spielplan für die Regionalliga Süd veröffentlicht.
Am 14. April beginnt für die Pirates das Abenteuer gleich bei einem der Favoriten der Liga. Das Auswärtsspiel beim Landsberg X-press wird die erste, große Klippe auf dem Weg zum anvisierten Mindestziel Klassenerhalt werden.