Beim 28:6 über die Königsbrunn Ants taten sich die Eintrachtler schwerer als vermutet
Was als gemütlicher Sonntagsausflug für die Pirates gedacht war, entwickelte sich zu einem harten Stück Arbeit. Das lag bei der Bayernligabegegnung in Königsbrunn in erster Linie an der Coaching-Leistung der Ants. Zum Einen konnte Coach Christian Bertmann Leistungsträger wie Runningback Freddy Cowan reaktivieren, zum Anderen zeigte sich die Gastgebermannschaft wesentlich konzentrierter, als bei der deutlichen Niederlage in Passau.
Zu Beginn des Spiels lief eigentlich alles wie gewohnt. Die Passauer Eintrachtfootballer bekamen als erste den Ball, bewegten sich souverän über das Feld und Quarterback Andrew Griffin schloss den ersten Drive mit einem Lauf zum Touchdown ab. Doch bereits im Gegenzug wurde deutlich, dass die Ants ein anderes Team auf dem Platz hatten. Getragen durch ein gutes Laufspiel standen die Schwaben schnell vor der Passauer Redzone. Erst hier konnte die Defense um Thomas Ochmann den Vorwärtsdrang stoppen. Der Fieldgoalversuch der Ants ging aber daneben und so blieb es vorerst bei der Passauer 7:0 Führung. Passau konnte sich aber aus der schlechten Feldposition nicht befreien. Im Gegenteil eine Interception wurde bis kurz vor die Pirates-Endzone zurückgetragen. Quarterback Johannes Götz sorgte mit einem kurzen Lauf selbst für den Anschlusstouchdown. Der verschossene Extrapunkt sorgte aber dafür, dass Passau zum Ende des ersten Viertels weiter mit einem Punkt in Front lag.
Passau tat sich auf dem Boden weiter schwer Raumgewinn zu erzielen, was zum Großteil an Defenseliner Patrick Englhart lag, der von den München Cowboys nach Königsbrunn zurückgekehrt ist. Andrew Griffin besann sich nun auf seine eigenen läuferischen Fähigkeiten und brachte seine Offense doch wieder zurück auf die Erfolgsspur. Mit einem kurzen Pass auf Max Flaig in der Endzone stellte er auf 14:6. Auf dem Platz stieg jetzt nicht nur die Temperatur, sondern auch die Gemüter erhitzten sich. Ein nicht geahndetes Foul an Passaus Runningback Igor Milos und die anschließende verbale Auseinandersetzung veranlassten das Passauer Coachinggespann ihren Leistungsträger für den Rest der Halbzeit auf der Bank zu lassen. So blieb es aber auch bei der knappen Führung.
Auch in der zweiten Halbzeit brannte von Beginn an die Luft. Bereits der Kickoff wurde bis an die 35-Yardlinie der Pirates zurückgetragen, aber die Passauer Verteidigung ließ nur weitere 2 Yards Raumgewinn und vor allen Dingen keine Punkte zu. Doch der Angriff der Pirates geriet ins Stocken. Zwar konnte man sich aus der eigenen Redzone befreien, doch ein verlorener Fumble ein paar Spielzüge später brachte erneut die Gastgeber in Ballbesitz. Obwohl die Pirates an diesem Nachmittag nur mit drei etatmäßigen Defenselinern antreten mussten, stoppten sie mit dem Rücken zur Endzone auch diesen Drive der Ants.
Mit Beginn des letzten Viertels fand die Eintracht-Offense wieder ins Spiel zurück. Igor Milos, mittlerweile beruhigt und wieder fokussiert, trug den Ball wieder gut nach vorne und sorgte damit auch wieder für freie Anspielstationen im Passspiel. Die letzten Yards in die Ants-Endzone durfte der bullige Fullback dann aber wieder selbst laufen und Passau baute die Führung auf 21:6 aus. Mit einem „3&out“ verschaffte sich die erstarkte Piratesdefense wieder etwas Luft und gab der Angriffsabteilung nun die Möglichkeit Zeit von der Uhr zu nehmen. Dies tat die Offense um Andrew Griffin diesmal mit Bravour. Ein Drive über 88 Yards endete mit einem Touchdownlauf von Julian Weindler und sorgte für den 28:6 Endstand.
Mit dem überraschend hart erkämpften Sieg verteidigen die Pirates erfolgreich die Tabellenführung in der Bayernliga Süd. Nach dem Sieg der Augsburg Raptors im Verfolgerduell sieht nun alles nach einem Zweikampf um den Meistertitel aus. Doch auch die Feldkirchen Lions sind noch nicht abgeschrieben. Zwar haben die Münchner Vorstädter nun bereits zwei Niederlagen auf dem Konto, doch im nächsten Duell gegen die Pirates am 9. Juli können die Löwen den direkten Vergleich noch locker gewinnen, da das Hinspiel ja nur mit einem einzigen Punkt Vorsprung gewonnen wurde.
Entsprechend fokussiert will Coach Andreas Scholler auch die nächsten Trainingseinheiten angehen: “Mit vier Siegen aus den ersten vier Spielen stehen wir natürlich zur Halbzeit der Saison gut da, doch die harten Spiele kommen jetzt. Im Rückspiel in Feldkirchen und den beiden Begegnungen mit den Raptors wird sich die Saison entscheiden. Wir wollen wieder das Heimrecht in den Playoffs und müssen jetzt alles daran setzen, dass wir die Vergleiche mit Feldkirchen und Augsburg für uns entscheiden.“
Statistik:
Königsbrunn Ants vs Passau Pirates 06:28 (6:7/0:7/0:0/0:14)
Strafen: Königsbrunn 9/75yds, Passau 11/65
Punkte Passau: Andrew Griffin 6 (TD), Max Flaig 6 (TD), Igor Milos 6 (TD), Julian Weindler 6 (TD), Manuel Fleischer 4 (4PAT)