Mit einem Sieg können die Pirates den Klassenerhalt fast sichern
Die Emotionen bei den Passau Pirates sind noch geprägt vom überzeugenden Sieg gegen die Burghausen Crusaders. Und doch müssen sich die Footballer der DJK Eintracht schon wieder voll auf kommenden Sonntag konzentrieren. Dann empfangen die Pirates mit den Würzburg Panthers den Dauerrivalen der letzten Jahre zum Kellerduell in der diesjährigen Regionalliga.
Die Rivalität der beiden Mannschaften kommt nicht von ungefähr. In der Saison 2016, als beide Teams noch in der Bayernliga in unterschiedlichen Staffeln spielten, reisten die Unterfranken zum Playoffhalbfinale nach Passau. Dank der kurzfristigen Rekrutierung von zwei Importspielern zerstörten die Panthers damals die Passauer Aufstiegsparty im Dreiflüssestadion. 2018 gab es dann auf Oberhaus die Retourkutsche für diese Demütigung. Mit einem 35:21 Sieg über Würzburg sicherten sich die Pirates am letzten Spieltag Platz fünf in der Regionalliga und ließen die Mannschaft von Landestrainer Martin Hanselmann noch hinter sich. Der Organisator der größten Trainerfortbildungsveranstaltung in Deutschland, ist unbestritten eine der größten Koryphäen auf seinem Gebiet und wird tief in die Trickkiste greifen um den Abstieg zu vermeiden.
Diese Saison verspricht das emotionsgeladene Duell erneut Spannung pur. Beide Teams stehen im Moment am Tabellenende der jeweiligen Staffel und kämpfen gegen den drohenden Abstieg, der mindestens ein Team aus den beiden Gruppen treffen wird. Ob es einen zweiten Absteiger geben wird, um in der Regionalliga Süd wieder die Sollstärke von sieben Mannschaften zu erreichen, wird sich voraussichtlich erst im November entscheiden. Um sich also diese Chance zu erhalten darf man nicht Letzter der Gesamttabelle werden. Dabei hatten die Würzburger in der Nordstaffel die vermeintlich härteren Gegner und konnten bislang nur das Interconferenceduell mit den Burghausen Crusaders gewinnen.
Somit haben die Panthers in den verbleibenden drei Spielen auch nicht mehr die Chance, sich für die Playoffs zu qualifizieren. Die Pirates hingegen haben auch nur diesen einen Sieg gegen die Kreuzritter, es aber sogar noch selbst in der Hand in der Südstaffel Platz zwei zu erreichen. Dafür müssen sie allerdings am Sonntag Würzburg schlagen und sich eine Woche später im Münchener Dantestadion gegen die Cowboys2 dann den Playoffplatz erobern.
Dennoch sind die Würzburger leicht favorisiert. Mit US-Quarterback Torrance Brown hat Coach Hanselmann unter der Saison wieder einmal erfolgreich nachgerüstet. Gerade mit Widereceiver Parker Zitzke, ebenfalls US-Amerikaner, scheint sich der Spielmacher glänzend zu verstehen. Unklar ist, ob auch Linebacker Cameron Reynolds mit von der Partie sein wird. Im letzten Spiel gegen Fürstenfeldbruck musste der ehemalige Nürnberger, der für die Laufverteidigung zuständig ist, frühzeitig zum Duschen. Die Sperre von Reynolds könnte die Panthersverteidigung empfindlich schwächen. Sicher im Gepäck haben die Unterfranken zwei alte Passauer Bekannte. Lorenz Gradl, wieder als Runningback unterwegs, trug in der Saison 2012 das lila Trikot der Piraten. Mittlerweile ist er über einen Zwischenhalt in München in der Stadt am Main gelandet. Und Daniel Höppner, zu Landesligazeiten schon bei den Pirates Erfolgsgarant für die Defense. Seit dieser Saison trägt der Niederbayer die Hauptverantwortung für die Verteidigung der Panthers und will natürlich die highscoring Offense von Andrew Griffin möglichst klein halten.
Das könnte aber schwierig werden, denn im Laufspiel haben die Pirates mit Thomas Beismann und Stefan Lichtenstein zwei Waffen, durch die mehr Variablen in den Passauer Angriff gekommen sind. Der Luftangriff sucht mit Receivern wie Luis Hanssler, Sebastian Krauß und Luca Barthmann ohnehin seinesgleichen in der drittklassigen Regionalliga. Mit im Schnitt 38 Punkten pro Spiel führt Passau die Regionalliga im Moment sogar in dieser Statistik an. Allerdings lassen die Eintrachtler im Schnitt auch über 20 Punkte mehr zu als das die Raubkatzen tun.
Der verletzungsbedingte Ausfall von Pascal Höng macht die Aufgabe der Verteidigung auch nicht leichter. Nimmt man nun alle Faktoren auf dem Papier zusammen, dann liegen die Panthers nur hauchdünn vor den Pirates, die aber den Heimvorteil auf ihrer Seite haben. Den Ausschlag könnten damit die Passauer Fans geben. Kaum ein anderer Standort in der Regionalliga Süd kann auf den Rückhalt so treuer und lautstarker Anhänger zurückgreifen. Und auch das Wetter verspricht optimale Rahmenbedingungen für den Sonntagnachmittag.
Im Rahmenprogramm treten erneut die Cheerleader Pirates Brides auf und unterstützen das Team und die Zuschauer auch während des Spiels an der Seitenlinie.
Die Tore zur Sportstätte Oberhaus öffnen für die Zuschauer um 14:00 Uhr.