Finale dahoam

Mit 43:22 setzen sich die Passau Pirates im Halbfinale klar gegen Erlangen durch

Das Dreiflüssestadion war am Sonntagnachmittag erneut grandiose Kulisse für ein Footballfest. Trotz des durchwachsenen Wetters wollten über 1.500 Gäste das Duell der Pirates gegen die Erlangen Sharks miterleben. Mit seinem insgesamt vierten Münzwurf für die Pirates eröffnete Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper das Halbfinale um den begehrten Aufstiegsplatz in die Regionalliga. Zum wiederholten Mal fiel dabei die Münze zu Gunsten der Eintrachtler.

Diese verschoben aber das Wahlrecht auf die zweite Halbzeit und starteten damit mit der eigenen Defense. Die Verteidigung um Thomas Ochmann und Florian Schneider war gut auf den Erlanger Angriff eingestellt, musste zwar in der ersten Serie ein paar First-Downs zulassen, stoppte die Haie letzten Endes aber ohne Punkte. In der ersten Passauer Angriffsserie zeigte die Offense um Quarterback Andrew Griffin aber, warum sie der beste Angriff der Liga sind. Mit variablem Lauf und Passspiel bewegten sich die Passauer über das Feld. Mit einem Screenpass auf Luca Barthmann, der sich dann über rund 20 Yards in die Endzone durchtanzte, setzten die Dreiflüssestädter gleich ein Zeichen. Nach dem Extrapunkt durch Manuel Fleischer gingen die Pirates mit 7:0 in Führung. Das lauflastige Spiel der Erlangen Sharks wurde auch im nächsten Drive an der Mittellinie gestoppt und Passaus Drang in Richtung Endzone ging weiter.

Zu Beginn des zweiten Viertels standen die Freibeuter schon wieder an der gegnerischen 16. Zwei fallengelassene Pässe verhinderten aber den Touchdown. So entschieden sich die Passauer Coaches im vierten Versuch für das Fieldgoal, das Manuel Fleischer sicher verwandeln konnte. Beim anschließenden Kickoff eine Szene, wie sie die Piratesfans dieses Jahr schon einmal erleben durften. Luca Barthmann schoss einen Shark an, der Ball kommt zurück und wird von Barthmann selbst gesichert. Wieder war Passaus Angriff am Drücker. Ein akrobatischer Catch von Fullback Igor Milos brachte den nächsten Touchdown. Nach dem Extrapunkt lagen die Hausherren damit mit 17:0 in Front. Jetzt kam aber der Erlanger Angriff ins Rollen. Aus der gewohnt kompakten Doublewing-Formation erliefen sich die Sharks immer wieder größeren Raumgewinn. Abgeschlossen durch einen 1-Yard Touchdownlauf durch Thomas Botschek. Beim Versuch einer Two-Point-Conversion dann ausnahmsweise ein Pass. Ausgerechnet Ex-Pirat Gian Luca Nestola machte die zwei Punkte gegen sein ehemaliges Team. Doch im direkten Gegenzug schlugen die Eintrachtler wieder zurück. Ein 20-Yard-Pass auf Julian Kapsreiter sorgte für den 23:8 Pausenstand.

Nach der Halbzeitshow durch die Cheerleader Pirates Brides wurde das Wetter ungemütlich und darunter litt natürlich das Passspiel der Pirates. Eine Interception gegen Andrew Griffin war die Konsequenz daraus. Durch den Ausfall von D-Liner Thomas Ochmann konnten die Passauer dem Erlanger Laufspiel vorübergehend nicht viel entgegensetzen. Ein 6-Yard Touchdown durch Jan Ernst war die Folge. Gästetrainer Jens Löschke setzte wieder auf 2 Punkte, die verhinderte aber Linebacker Christoph Sicklinger bereits im Rückraum. Erlangen versuchte anschließend einen Onsidekick, der aber um zwei Yards zu kurz blieb und zudem von den Pirates gesichert wurde. Aufgrund eines heftigen Regenschauers musste auch Passau jetzt laufen. Thomas Beismann sorgte fast im Alleingang für den notwendigen Raumgewinn und belohnte sich mit einem 11-Yard-Lauf in die Endzone dann selbst für diesen Kraftakt. Wieder setzte Fleischer den Kick durch die Stangen und es stand 30:14 für die Pirates.

Ein Fumble beendete den nächsten Erlangen Angriff früh und die Dreiflüssestädter setzten gleich nach. Ein offensichtliches Missverständnis bei der Ballübergabe konnte Spielmacher Andrew Griffin aber nicht schocken. So lief er die letzten 12 Yards in die Endzone eben selbst und baute die Führung auf 36:14 aus. Jetzt bewies Gästequarterback Luca Daumenlang, dass er auch das Passspiel beherrscht. Mit zwei langen Pässen überbrückte Erlangen das Feld und Timo Wolski fing das Lederei in der Endzone. Mit einem Trickspielzug und einem Pass auf Quarterback Daumenlang verkürzte Erlangen im letzten Viertel auf 36:22. Doch erneut misslang der Onsidekickversuch. Knapp nach der Two-Minute-Warnung versetzte Runningback Thomas Beismann den Haien den Todesstoß. Aus 6 Yards trug er den Ball erneut in die Endzone und Manuel Fleischer sorgte mit dem Extrapunkt für den 43:22 Endstand.

„Unser Gameplan ging heute gut auf. Wir haben uns auf Erlangen intensiv vorbereitet, weil sie eben eine ungewöhnliche und unbequeme Offense spielen. Dafür mussten wir eigentlich unser gesamtes Defense-System umstellen. Das hat aber gut funktioniert und wir wussten, dass wir uns auf unsere Angriffsmaschinerie verlassen können.“, resümierte Coach Andreas Scholler das Spiel.

Doch für die Pirates war dieser Sieg erst der erste Schritt in Richtung Regionalliga. In zwei Wochen kommt es dann zum Endspiel gegen die Hof Jokers. Der Meister der Nordstaffel setzte sich in einer Defenseschlacht mit 20:6 gegen die Feldkirchen Lions durch. Am 1. Oktober um 15:00 Uhr findet damit im Dreiflüssestadion das nächste Footballfest statt, auf das sich auch Spartenvorstand Detlef Paßberger entsprechend freut: „Die Kulisse hier im Stadion ist einfach ein Erlebnis für jeden Spieler und jeden Zuschauer. Die Unterstützung von den Rängen war wieder grandios und DJ Heinz Steinbeißer und die Moderatoren von Radio Galaxy eine absolute Bereicherung. Jetzt werden wir auch in der Organisation daran arbeiten, hier in Passau ein würdiges Finale auszurichten.“

Statistik:
Passau Pirates vs Erlangen Sharks 43:22 (7:0/16:8/7:6/13:8)
Punkte Passau: Thomas Beismann 12 (2TD), Manuel Fleischer 7 (FG, 4PAT) Luca Barthmann 6 (TD), Igor Milos 6 (TD), Julian Kapsreiter 6 (TD), Andrew Griffin 6 (TD)

Zuschauer: 1.523