Gegen die Neu-Ulm Spartans siegen die DJK Eintracht-Footballer souverän mit 31:13 und spielen damit auch im kommenden Jahr in der dritten Liga
Ungefährdet holen sich die Passau Pirates im Kellerduell den zweiten Saisonsieg und schicken damit die Neu-Ulm Spartans im kommenden Jahr in die Bayernliga. Dabei begannen die Freibeuter in der ersten Halbzeit noch sehr nervös und ließen viele Pässe fallen. Die Defenseleistung hielt die Passauer im Spiel und in der zweiten Halbzeit machte die Offense dann auch die Punkte. Am Ende konnte Quarterback Andrew Griffin vor knapp 300 jubelnden Fans entspannt das Spiel in der Victory-Formation beenden.
Für die Passau Pirates war es an diesem Sonntag schon fast ein Schicksalsspiel. Obwohl die Mannschaft um Andrew Griffin die gesamte Saison sich auf Augenhöhe mit den etablierten Mannschaften der Regionalliga Süd befand, stand doch erst ein einziger Sieg auf der Habenliste. Mit einer Niederlage gegen Neu-Ulm wäre das Saisonziel Klassenerhalt in arge Bedrängnis gekommen. Entsprechend holprig gestaltete sich auch der Start in die Partie. Die Gastgeber bekamen als Erste den Ball und bewegten sich vor allem dank Rückkehrer Thomas Beismann langsam in Richtung Spartans-Endzone. Ohne das Laufspiel über den genesenen Runningback wäre das an diesem frühen Nachmittag wohl schwerer geworden. Das sonst so präzise Passspiel der Pirates klappte noch nicht wie gewohnt. Dies erkannten die Passauer Coaches aber und entschieden sich im ersten Drive dann auch im vierten Versuch für den Fieldgoalversuch, der von Luca Barthmann dann auch zur 3:0 Führung verwandelt wurde.
Im direkten Gegenzug entwischte dann Spartans Runningback Mac Retto auf der linken Außenbahn und sprintete über 60 Yards in die Endzone zur 7:3 Führung für Neu-Ulm. Jetzt wurde Passaus Offense erst so richtig nervös und musste im nächsten Drive nach nur wenigen Spielzügen das Angriffsrecht per Punt abgeben. Dieser wurde aber an der gegnerischen 9-Yardlinie gesichert und die Spartans mussten ihre Serie in ungünstiger Feldposition beginnen. Die Pirates-Verteidigung, die vor der Rückrunde auch nochmals umgestellt wurde, knüpfte an der Leistung gegen Landsberg an und machte ordentlich Druck. Weder mit Läufen über außen, noch mit kurzen Pässen waren die Spieler um Teamgründer Florian Schneider zu überraschen. Aus der Bedrängnis heraus warf Gästequarterback Philipp Romberger dann einen folgenschweren Pass. Passaus Rookiecornerback Ronald Winkler fing das Ei an der 30 Yardlinie ab, hatte noch drei Blocker vor sich und trug die Interception direkt zum Touchdown zurück. Da auch der nächste Drive der Spartans gestoppt werden konnte, wurden die Seiten das erste Mal beim Stand von 10:7 für die Pirates gewechselt.
Noch sollte aber die Piratesoffense ihre Nervosität nicht verlieren. Zwar konnte man sich wieder in die gegnerische Hälfte vorarbeiten, doch mit unnötigen Strafen brachten sich die Dreiflüssestädter wieder aus der Fieldgoalrange. Aber auf die Defense war zum Glück Verlass. Mehr als einen weiten Fieldgoalversuch aus rund 45 Yards ließ die Verteidigung der Pirates nicht zu. Dieser hatte dann zwar die nötige Länge, doch traf direkt den Goalpost und sprang zurück ins Feld. So blieben beide Teams im zweiten Viertel ohne Punkte.
Nach der Halbzeitansprache von Andrew Griffin fanden die Pirates auch in der Offense zu gewohnter Stärke zurück. Die Verteidigung startete gleich mit einem 3&out und wenig später standen die Passauer an der gegnerischen 10 Yardlinie. Die ersten beiden Versuche konnten die Spartans noch verteidigen, doch dann fand Andrew Griffin Max Flaig in der Mitte der Endzone frei und baute die Führung auf 17:7 aus. Auch die nächste Angriffsserie der Gäste musste vorzeitig beendet werden, zudem verlor Headcoach Daniel Koch auch noch seinen US-Spielmacher Carlos Aceo durch eine Knöchelverletzung. Die Pirates dagegen holten sich jetzt Firstdown um Firstdown und arbeiteten sich beständig in die Redzone der Mittelschwaben vor. Diesmal fand Griffin Allzweckwaffe Luca Barthmann in der linken Ecke der Endzone und baute die Führung auf 17 Punkte aus.
Mit Beginn des letzten Viertels mussten die Spartans bei diesem Rückstand schon voll auf Risiko gehen. Mit einem Turnover on Downs holte die Pirates-Defense aber das Angriffsrecht kurz hinter der Mittellinie zurück. Mit einem 50-Yard Touchdownpass auf Simon Sipple beseitigten die Offense dann auch die letzten Zweifel und erhöhte auf 31:7. Neu-Ulm schlug zwar im nächsten Drive mit einem 60-Yard Touchdownlauf von US-Boy Mac Retto nochmal zurück, doch Passaus D-Line brach beim Extrapunkt durch und verhinderte den Extrapunkt. Auch der anschließende Onsidekickversuch landete in den Armen der Pirates und so war auch die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt der Spartans dahin. Am Ende konnte Passaus Spielmacher Andrew Griffin die sogenannte Victory-Formation auf das Feld führen und durch Abknien den Klassenerhalt besiegeln.
Entsprechend glücklich und zufrieden zeigte sich Griffin nach dem Spiel: „Ich habe im Vorfeld immer versucht, den Druck aus diesem Spiel zu nehmen, aber natürlich schaut jeder auf die Tabellensituation. Unsere Verteidigung hat uns am Anfang im Spiel gehalten und dann kam auch die Sicherheit zurück. Wir haben die gesamte Saison hart gearbeitet und bewiesen, dass wir in diese Liga gehören. Schade, dass die Spartans jetzt absteigen müssen, denn sie haben auch viel Talent in ihren Reihen.“
Am kommenden Sonntag empfangen die Pirates nun noch die Würzburg Panthers um Landestrainer Martin Hanselmann. Bis dahin wird auch entschieden sein, wie mit dem abgebrochenen Spiel gegen den Landsberg X-press verfahren wird.
Statistik:
Passau Pirates vs Neu-Ulm Spartans 31:13 (10:7/0:0/14:0/7:6)
Strafen: Passau 7/80yds, Neu-Ulm 5/30 yds
Punkte Passau: Luca Barthmann 13 (TD, FG, 4XP), Ronald Winkler 6 (INT-TD), Max Flaig 6 (TD), Simon Sipple 6 (TD)
Zuschauer: 258